FAQ

Wer ist die WESTKALK?

Die WESTKALK Vereinigte Warsteiner Kalksteinindustrie GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen, das 2007 von den drei regionalen Steinindustrieunternehmen, der Franz Köster Hartsteinwerke GmbH, der Fritz Weiken GmbH & Co. KG und der Steinwerke F.-J. Risse GmbH & Co. KG, gegründet worden ist. WESTKALK beschäftigt rund 70 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von ca. 16 Millionen Euro. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter auf dem deutschen Kalksteinmarkt.

 

Wo sind die Abbaugebiete der WESTKALK?

WESTKALK betreibt die Steinbrüche bzw. Tagebaue Hohe Liet, Hillenberg und Suttrop in Warstein und den Steinbruch Kallenhardt in Rüthen. Das Unternehmen baut den vorhandenen Kalkstein im Tagebaubetrieb ab, bereitet ihn auf und vermarktet ihn. Jedes Jahr werden bis zu 1,7 Millionen Tonnen Kalkstein abgebaut.

 

Wer braucht eigentlich Kalkstein?

Sowohl die Zementindustrie als auch die Bauindustrie, die Stahl- und Glasindustrie und die Landwirtschaft benötigen Kalkstein. Er dient als Zusatzstoff im Hühnerfutter und als Düngemittel. Rauchgasreinigungsanlagen in Kohlekraftwerken verwenden Kalksteinmehle, um Schwefelschadstoffe zu binden, bei der Stahlherstellung binden sie Verunreinigungen in der Schlacke. Beton, Asphalt, Zement, Fliesen, Gläser und Scheiben werden mit Kalkstein hergestellt bzw. sind ohne Kalksteinanteile nicht herstellbar. Und selbst in Zahnpasta findet sich Kalkstein als Poliermittel.

 

Was ist Kalkstein?

Das Warsteiner Kalksteinvorkommen ist rund 375 Millionen Jahre alt. Es besteht zum großen Teil aus Calciumcarbonat (CaCO3). Dieses Mineral ist in den Skeletten, kalkigen Schalen und Hartteilen tierischer Organismen wie Korallen, Fischen, Muscheln, Algen, Schnecken und Seeigeln enthalten. Nach dem Absterben lagert sich dieses Mineral am Meeresboden ab und bildet im Laufe der Jahrmillionen Kalkschichten. Demnach handelt es sich beim Kalkstein in Warstein um ein biogenes Sediment. Wegen des geologischen Alters und der großen Mächtigkeit des Vorkommens nennt man den Warsteiner Kalkstein auch Devonischer Massenkalk.

 

Warum baut WESTKALK im Warsteiner/Rüthener Raum ab?

Die Franz Köster Hartsteinwerke GmbH, die Fritz Weiken GmbH & Co. KG und die Steinwerke F.-J. Risse GmbH & Co., die WESTKALK 2007 gegründet haben, sind seit Generationen bereits im Warsteiner/Rüthener Raum auf den Abbau von Kalkstein spezialisiert. Hier befindet sich der großflächige Massenkalk. Dazu kommt, dass der örtliche Kalkstein eine besonders hochwertige chemische Qualität hat. Er hat einen Calciumcarbonatgehalt von über 97%.

 

Wie wird der Kalkstein bei WESTKALK abgebaut?

WESTKALK baut den Kalkstein in seinen beiden Werken in Warstein und Rüthen-Kallenhardt in oberirdischen Tagebauen ab. Mit einem Raupenbohrgerät werden in regelmäßigen Abständen fast senkrechte, bis zu 24 Meter tiefe Löcher in den Kalkstein gebohrt. Diese werden mit Sprengstoff gefüllt. Durch die Sprengung wird das Gestein vorzerkleinert, kurz angehoben und fällt dann wieder auf den Boden, so wird der Kalkstein aus dem Gesteinsverband gelöst. Von dort wird der Kalkstein dann zur weiteren Bearbeitung abtransportiert. Je nach Sprengung werden so zwischen 2.000 und 25.000 Tonnen Gestein gewonnen.

 

Wie wird der Kalkstein weiterverarbeitet?

WESTKALK verlädt den gesprengten Kalkstein, auch Haufwerk genannt, mithilfe von Großgeräten wie Hydraulikbaggern und Radladern auf Schwerlastkraftwagen (SLKW), die bis zu 65 Tonnen Kalkstein aufnehmen können. Diese transportieren die Steine zur Aufbereitungsanlage, in der sie mittels Brechern und Mühlen zerkleinert werden. Die Endprodukte werden nach ihrer Korngröße in Kalksteinmehl, Brechsand, Splitt, Schotter, Gleisschotter oder Wasserbausteine unterteilt. Der Prozess verläuft weitgehend automatisiert.

 

Ist das Sprengen gefährlich?

Nein! Bei WESTKALK arbeiten nur zuverlässige und gut ausgebildete Sprengberechtigte. Sie sind verantwortlich dafür, dass jede der rund 300-350 Einzelsprengungen im Jahr reibungslos abläuft. WESTKALK sprengt so, dass die einzelnen Sprengbohrlöcher nacheinander – um Millisekunden verzögert – gesprengt werden. Dieses Verfahren reduziert die Sprengerschütterungen in der Umgebung. Damit einzelne gesprengte Gesteinsbrocken nicht ziellos in die Umgebung fliegen, geht WESTKALK mit den betriebsinternen Sicherheitsstandards weit über das vom Gesetzgeber vorgeschriebene Maß hinaus.

 

Staubt das nicht?

Doch, schon. Da aber nach dem Gesetz nur eine bestimmte Staubbelastung erreicht werden darf und auch die Mitarbeiter in den Steinbrüchen geschützt sein müssen, hat WESTKALK zahlreiche Vorkehrungen getroffen um die Staubbelastung möglichst gering zu halten. Die Aufbereitung des Kalksteins findet in geschlossenen Anlagen statt, aus denen der Staub durch Unterdruck abgesaugt wird und über eine Filteranlage abgeführt wird. Die Entstaubungsanlagen von WESTKALK werden regelmäßig durch einen TÜV kontrolliert. Alle Fahrwege, Lagerplätze und Zufahrtsstraßen des Werksgeländes werden bewässert. Zusätzlich hat WESTKALK mit externen Spediteuren die Vereinbarung getroffen, dass nur noch abgeplante Lkw das Betriebsgelände verlassen dürfen. Rund 40% der Transporte erfolgen über die Schiene, wodurch auch die Feinstaubbelastung durch LKW- Abgase reduziert wird.

 

Stimmt es, dass die Sprengungen das Trinkwasser gefährden?

Nein! Die Steinbrüche von WESTKALK liegen in einer Wasserschutzzone, die im Jahr 1991 im Raum Warstein-Kallenhardt ausgewiesen wurde. Abgebaut wird der Kalkstein in der Region aber schon seit über 100 Jahren und die Trinkwassergewinnung, z.B. aus der Lörmecke-Quelle, erfolgt seit etwa 80 Jahren. Die Ausweisung einer Wasserschutzzone bietet klare gesetzliche Regelungen für mögliche Konflikte zwischen Trinkwassergewinnung und Kalksteinabbau. Nachdem 1969 ein Steinbruchunter- nehmen wegen fehlender Regelungen unbeabsichtigt die Hillenbergquelle freilegte, hat die Warsteiner Steinindustrie 1983 der Errichtung eines Wasserwerks an diesem Standort zugestimmt. In der Folge einigte man sich mit den Genehmigungsbehörden auf eine sogenannte vorläufige Abgrabungstiefe. Diese liegt bei zwei Metern über dem Grundwasserhorizont, der in dem geohydrologischen Gutachten von Professor Schneider aus dem Jahr 1991 skizziert ist. Um die tatsächliche Höhe der Grundwasser- stände zu beobachten, überprüft WESTKALK diese regelmäßig in enger Abstimmung mit den Behörden an über 30 Grundwassermessstellen.

 

Was sind Schneiderlinien?

Darunter versteht man die 1991 prospektiv von Professor Schneider festgelegten Linien gleicher Grundwasserhöhen.

 

Was passiert eigentlich mit einem Steinbruch, wenn der Steinabbau abgeschlossen ist?

Sollte ein Gesteinsvorkommen in einem Steinbruch einmal erschöpft sein, wird dieser meist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der Steinbruch wird renaturiert, das heißt, auf Anpflanzungen wird zugunsten einer natürlichen Entwicklung weitgehend verzichtet. Nur an wenigen Stellen, zum Beispiel auf der Grundsohle, wird Abraum wieder aufgefüllt. In vielen renaturierten Steinbrüchen ist heute eine größere Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen anzutreffen als in der ursprünglichen Umgebung. Eine alternative Folgenutzung einiger Flächen von WESTKALK, z.B. für eine Gewerbeansiedlung, könnte jedoch in enger Abstimmung mit der Stadt Warstein und den übergeordneten Behörden erörtert werden. Für zukünftig ausgebeutete Teilflächen gibt es bereits städtebauliche Vereinbarung zur Realisierung einer Umgehungsstraße.

 

Was versteht WESTKALK unter Nachhaltigkeit?

WESTKALK möchte auch noch in 50 Jahren im Warsteiner/Rüthener Raum Kalkstein abbauen, sichere Arbeitsplätze garantieren und den Kunden eine Versorgungssicherheit gewährleisten. Daher ist eine nachhaltige Unternehmenspolitik Ziel der Gesellschafter. In den vergangenen 10 Jahren wurde die Abbaumenge deutlich reduziert. Das Unternehmen bereitet den Kalkstein nur noch zu hochwertigen Produkten auf, für die die chemisch-physikalischen Eigenschaften des Kalksteins von hoher Bedeutung sind. So verzichtet WESTKALK bereits auf die Lieferung großer Mengen an Frostschutzmaterial für den Straßenbau.

 

Warum gibt es Widerstand gegen den Abbau von Kalkstein in Warstein und Rüthen?

Es gibt Anlieger, die fürchten Sprengerschütterungen und die mit dem Steinbruchbetrieb verbundene Verkehrs- und Staubbelastung. Andere fürchten einen Konflikt zwischen Trinkwassergewinnung und Kalksteinabbau. WESTKALK nutzt moderne Sprengverfahren, wodurch die Sprengerschütterungen regelmäßig unter den gesetzlich vorgeschriebenen Erschütterungsgrenzwerten bleiben. WESTKALK ist verpflichtet, beim Abbau die behördlichen Vorgaben einzuhalten und hat die Betriebsabläufe so organisiert, dass dies auch gewährleistet wird.

 

Kann man die Steinbrüche von WESTKALK besichtigen?

Ja, WESTKALK bietet regelmäßig Führungen durch den Steinbruch für interessierte Gruppen an. Sind Sie an einer Führung interessiert, wenden Sie sich bitte unsere Verwaltung. Bitte betreten Sie bitte niemals unbeaufsichtigt einen Steinbruch. Gerade an den Abbaukanten besteht Absturzgefahr. Anfragen zu Steinbruchbesichtigungen unter e-Mail: besuch@westkalk.de oder Tel.: 02902-97850-0