FAQ

Wer ist die WESTKALK?

Die WESTKALK Vereinigte Warsteiner Kalksteinindustrie GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen, das 2007 von den drei regionalen Steinbruchunternehmen, der Franz Köster Hartsteinwerke GmbH, der Fritz Weiken GmbH & Co. KG und der Steinwerke F.-J. Risse GmbH & Co. KG, gegründet worden ist. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter auf dem deutschen Kalksteinmarkt.

 

Wo sind die Abbaugebiete der WESTKALK?

WESTKALK betreibt die Steinbrüche Hohe Lieth, Hillenberg und Suttrop in Warstein, sowie den Steinbruch Kallenhardt in Rüthen-Kallenhardt. Das Unternehmen baut den vorhandenen Kalkstein im Tagebaubetrieb ab, bereitet ihn auf und vermarktet ihn.

 

Wer braucht eigentlich Kalkstein?

Sowohl die Zement- und Bauindustrie, als auch die Stahl- und Glasindustrie, aber auch die Landwirtschaft benötigen Kalkstein. Er dient als Zusatzstoff im Hühnerfutter und als Düngemittel. Rauchgasreinigungsanlagen in Kohlekraftwerken verwenden Kalksteinmehle, um Schwefelschadstoffe zu binden, bei der Stahlherstellung binden sie Verunreinigungen in der Schlacke. Beton, Asphalt, Zement, Fliesen, Gläser und Scheiben werden mit Kalkstein hergestellt beziehungsweise sind ohne Kalksteinanteile nicht herstellbar. Sogar in Zahnpasta findet sich fein gemahlener Kalkstein als mildes Schleifmittel.

 

Was ist Kalkstein?

Das Warsteiner/Kallenhardter Kalksteinvorkommen ist rund 375 Millionen Jahre alt. Der Kalkstein besteht zum großen Teil aus Kalziumkarbonat (CaCO3). Dieses Mineral ist in den Skeletten, kalkigen Schalen und Hartteilen tierischer Organismen wie Korallen, Fischen, Muscheln, Algen, Schnecken und Seeigeln enthalten. Nach dem Absterben lagert sich dieses Mineral am Meeresboden ab und bildet im Laufe von Jahrmillionen Kalkschichten. Demnach handelt es sich beim Kalkstein in Warstein und Kallenhardt um ein biogenes Sediment. Wegen des geologischen Alters und der großen Mächtigkeit des Vorkommens nennt man den Kalkstein auch Devonischer Massenkalk.

 

Warum baut WESTKALK im Warsteiner/Rüthener Raum ab?

Hier befindet sich der großflächige Massenkalk teilweise direkt unter der Oberfläche. Dort, wo der Kalkstein nur geringe Boden- und Abraumüberdeckungen hat, ist ein wirtschaftlicher Abbau erst möglich. Wenn die Überdeckungen mächtiger werden, wird ein Abbau des Gesteins unwirtschaftlich, weil man vorerst große Bodenmassen abtransportieren und lagern müsste. Der örtliche Kalkstein hat zudem eine besonders hochwertige chemische Qualität. Er weist einen Kalziumkarbonatgehalt von meist über 97% auf.

 

Wie wird der Kalkstein bei WESTKALK abgebaut?

Mit einem Raupenbohrgerät werden in regelmäßigen Abständen fast senkrechte, bis zu 24 Meter tiefe Löcher in den Kalkstein gebohrt. Diese werden mit Sprengstoff gefüllt. Durch sehr präzise Sprengungen wird das Gestein vorzerkleinert, kurz angehoben und fällt dann wieder auf den Boden. So wird der Kalkstein aus dem Gesteinsverband gelöst. Von dort wird der Kalkstein zur weiteren Bearbeitung abtransportiert. Je nach Sprengung werden zwischen 1.000 und 25.000 Tonnen Gestein gewonnen.

 

Wie wird der Kalkstein weiterverarbeitet?

Mit großen Baumaschinen wie Hydraulikbaggern und Radladern wird der gesprengte Kalkstein, auch Haufwerk genannt, auf Schwerlastkraftwagen (SKW) verladen. Ein SKW kann bis zu 65 Tonnen Kalkstein aufnehmen und transportiert die Steine zur Aufbereitungsanlage, in der sie mittels Brecher und Mühlen zerkleinert und auf Siebmaschinen klassiert werden. Die Endprodukte werden nach ihrer Korngröße in Kalksteinmehl, Brechsand, Edelsplitt, Grobsplitt, Ofensteine und Wasserbausteine unterteilt. Der Aufbereitungsprozess ist weitgehend automatisiert.

 

Ist das Sprengen gefährlich?

Ja, aber bei WESTKALK arbeiten nur zuverlässige und gut ausgebildete Sprengberechtigte. Sie sind verantwortlich dafür, dass jede der rund 300 Einzelsprengungen im Jahr reibungslos abläuft. WESTKALK sprengt so, dass die einzelnen Sprengbohrlöcher nacheinander – um Millisekunden verzögert – gesprengt werden. Dieses Verfahren reduziert die Sprengerschütterungen in der Umgebung. Außerdem fliegen die gesprengten Gesteinsbrocken kontrolliert und bleiben innerhalb eines definierten Sprengbereichs. Die erzeugten Erschütterungen werden bei jeder Sprengung an verschiedenen Messpunkten, bis in die angrenzende Wohnbebauung, kontrolliert und bleiben immer unter den behördlich vorgeschriebenen Grenzwerten. Daran sieht man, dass WESTKALK mit den betriebsinternen Sicherheitsstandards weit über das von den Genehmigungsbehörden vorgeschriebene Maß hinausgeht.

 

Staubt das nicht?

Doch, schon. Da aber nach dem Gesetz nur eine bestimmte Staubbelastung erreicht werden darf und auch die Beschäftigten in den Steinbrüchen geschützt sein müssen, hat WESTKALK zahlreiche Vorkehrungen getroffen, um die Staubbelastung möglichst gering zu halten. Die Aufbereitung des Kalksteins findet in geschlossenen Maschinen statt, aus denen der Staub durch Unterdruck abgesaugt wird und über eine Filteranlage abgeschieden wird. Die Entstaubungsanlagen von WESTKALK werden regelmäßig von staatlich überwachten Messinstituten kontrolliert. Alle benötigten Fahrwege, Lagerplätze und Zufahrtsstraßen des Werksgeländes und der Steinbrüche werden bei Bedarf bewässert. Zusätzlich achtet WESTKALK darauf, dass nur abgeplante LKW´s das Betriebsgelände verlassen. Rund 40% der Transporte der Kalksteinprodukte zu den Kunden erfolgen über die Schiene, wodurch auch die Feinstaubbelastung durch LKW- Abgase und Reifenabrieb reduziert wird.

 

Stimmt es, dass die Sprengungen das Trinkwasser gefährden?

Nein! Die Steinbrüche von WESTKALK liegen teilweise im Einzugsgebiet von Trinkwassergewinnungsanlagen, aber der Abbau des Kalksteins in Warstein und Kallenhardt unterliegt strengsten Kontrollen. WESTKALK überwacht das Grundwasser anhand von zahlreichen Grundwassermessstellen, welche den Grundwasserstand und mögliche Beeinträchtigungen der Grundwasserqualität anzeigen. In jeder Abgrabungsgenehmigung sind Auflagen definiert, die konkret das Grundwasser schützen. 

Trotzdem ängstigen sich viele Menschen um ihr Trinkwasser. Diese Angst kann in zwei Bereiche aufgeteilt werden:

1) Die Angst vor der Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität: 

WESTKALK verwendet für die Bagger im Steinbruch ausschließlich biologisch abbaubare Hydrauliköle. Außerdem wird ein Grundwasser-Monitoring von den Behörden gefordert und von WESTKALK umgesetzt.

2) Die Angst vor der Zerstörung der Trinkwasserquellen durch eine Sprengung:

Die Zerstörung der Trinkwasser-Quellen ist eine häufig skizzierte Angst der Bewohnerinnen und Bewohner – diese Angst können wir verstehen; wir können aber versichern, dass dieses Szenario aufgrund unserer sehr hohen Überwachungstätigkeiten äußerst unwahrscheinlich ist.

 

Was sind Schneiderlinien?

Darunter versteht man die 1991 prospektiv von Professor Schneider festgelegten Linien gleicher Grundwasserhöhen. Ein Abbau bis zu 2 Meter an die Schneiderlinien bildete lange Zeit die Genehmigungsgrundlage für die Behörden in Bezug auf die Festlegung der Abbautiefe in den Steinbrüchen. Heute werden andere Kriterien wie beispielsweise der „zu erwartende höchste Grundwasserstand“ zugrunde gelegt.

 

Was passiert eigentlich mit einem Steinbruch, wenn der Steinabbau abgeschlossen ist?

Sollte ein Gesteinsvorkommen in einem Steinbruch einmal erschöpft sein, wird dieser meist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Der Steinbruch wird renaturiert, das heißt, auf Anpflanzungen wird zugunsten einer natürlichen Entwicklung weitgehend verzichtet. Nur an wenigen Stellen, zum Beispiel auf der Grundsohle, erfolgen Initialpflanzungen. In vielen renaturierten Steinbrüchen ist heute eine größere Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen anzutreffen als in der ursprünglichen Umgebung. 

Im sogenannten „Folgenutzungskreis“ hat die Warsteiner Steinindustrie (WESTKALK und Heidelberg Materials) gemeinsam mit Vertretern der Stadt, der Wasserwerke, des BUND, des NABU, weiterer Interessensvertreter (Trinkwasserinitiative), und einigen mehr ein Konzept für verschiedene Nachnutzungen im Bereich abgebauter Steinbruchflächen – kurzfristig (temporär) und auch langfristig – erarbeitet. Diese Zusammenarbeit ist historisch und verspricht eine positive Zusammenarbeit verschiedener Interessensparteien in der Zukunft.

 

Was versteht WESTKALK unter Nachhaltigkeit?

WESTKALK möchte auch noch in Jahrzehnten im Warsteiner/Rüthener Raum Kalkstein abbauen, sichere Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und den Kunden eine hohe Versorgungssicherheit gewährleisten. Daher ist eine nachhaltige Unternehmenspolitik Ziel der Gesellschafter. 

Ökonomische Nachhaltigkeit: Nachhaltiges Wirtschaften sollte die Grundlage eines jeden Unternehmens sein. Aus diesem Grund versucht WESTKALK, die Produkte so hochwertig wie möglich zu vermarkten und die Wertschöpfung ohne Mengensteigerung zu erhöhen. 

Ökologische Nachhaltigkeit: WESTKALK hat in den vergangenen 20 Jahren die damalige Abbaumenge der Mutterhäuser Weiken, Köster und Risse fast halbiert. Das Unternehmen bereitet den Kalkstein überwiegend zu hochwertigen Produkten auf, für die sowohl die physikalischen als auch die chemischen Eigenschaften des Kalksteins von entscheidender Bedeutung sind. So verzichtet WESTKALK bereits seit Langem auf die Lieferung großer Mengen an Frostschutzmaterial für den Straßenbau aus den eigenen Vorkommen. Außerdem bietet jeder Steinbruch eine große Artenvielfalt und WESTKALK respektiert Brut- und Nahrungshabitate, um den Abbau im Einklang mit der Natur durchzuführen. Der Trinkwasser- und Naturschutz steht für uns an oberster Stelle. Zudem wird ein Großteil der Kalksteinmengen am Standort Warstein per Eisenbahn (WLE) zu den Zementkunden transportiert. Dies sind nur einige Beispiele ökologischer Nachhaltigkeit bei WESTKALK.

Soziale Nachhaltigkeit: WESTKALK strebt danach, einer der besten Arbeitgeber der Region zu sein. Die Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten stehen dabei an erster Stelle – eine faire, leistungsbezogene Entlohnung, angenehmes Arbeitsklima, eine kollegiale Atmosphäre und gesundheitsfördernde Angebote beispielsweise Kostenbeteiligung im Fitness-Studio und Job-Rad. Außerdem setzt WESTKALK sich stark in der Region für Vereine, Schulen, Kindergärten und diverse Projekte ein. Dies sind nur einige Beispiele sozialer Nachhaltigkeit bei WESTKALK.

 

Kann man die Steinbrüche von WESTKALK besichtigen?

Ja, WESTKALK bietet regelmäßig Betriebsbesichtigungen und Führungen durch die Steinbrüche für interessierte Gruppen an. Sind Sie an einer Führung interessiert? Anfragen richten Sie bitte an: besuch@westkalk.de oder Tel.: 02902-97850-0

!! Bitte betreten Sie niemals unbeaufsichtigt unsere Steinbrüche. An den Abbaukanten besteht akute Absturzgefahr!!