Aktuelle Mitteilung vom 29. September 2010

Entwicklung der Feinstaubimmissionen (PM 10) an der Mess­sta­tion Warstein-Rangetriftweg und Maßnahmen von WESTKALK

Ab dem Jahr 2006 werden durch die Messstation am Rangetriftweg in War­stein täglich die Feinstaubimmissionen (PM 10) neben weiteren Parametern bestimmt. Bei der Messung wird dabei ein Tagesmittelwert berechnet. Die Messung erfolgt, um festzustellen, ob die Konzentration an Feinstaub (PM 10) in der Luft den festgelegten Grenzwert von 50 µg/m³ im Tagesmittel überschreitet. Gleichzeitig wird auch kontrolliert, ob der Jahresmittelwert von 40 µg/m³ überschritten wird. Konse­quenzen müssen in diesem Zusammenhang getroffen werden, wenn der Tagesmit­telwert 35 mal überschritten wird oder der Jahresmittelwert nach Abschluss eines Mess­jahres > 40 µg/m³ beträgt.

Im Zuge der Überwachung wurden im Jahr 2006 noch 68 Überschreitungen des Grenz­wertes festgestellt. Schon 2009 reduzierten sich die analysierten Werte auf 33 Überschreitungstage. Im Jahr 2010 wurden bis zum 30. August nur noch 18 Überschreitungen ermittelt.

Aufgrund der Messergebnisse im Jahr 2006 erfolgte die Aufstellung eines  Aktionsplanes durch die Bezirksregierung in Arnsberg.  Wegen des hohen Anteils an Kalksteinstäuben im Filtermaterial (42%) wurde in 2007 im aufgestellten Aktionsplan vor allem die Steinindustrie in die Verantwortung genommen. Auf eine genaue Analyse aller Verursacher der Feinstaubim- missionen wurde verzichtet.

In einer freiwilligen Selbstkontrolle wurden von WESTKALK im Aktionsplan ver­schie­dene Maßnahmen zur Reduzierung des Feinstaubes festgelegt und den zu­ständigen Behörden sowie der Bezirksregierung übersandt. Es handelt sich vor allem um Staubbindemaßnahmen mittels Wasser und um organisatorische Veränderungen des Betriebsablaufes sowie die Verbesserung des Abplanens von Transport­fahrzeugen  (s.a.Umweltmanagement/Immissionsschutz)Herauszuheben sind bei den Maßnahmen die zusätzlichen Berie­se­lungs­anlagen auf den Verladeplätzen und Betriebsflächen sowie die Berieselungsanlage am Rangetriftweg. Neben den technischen und organisatorischen Maßnahmen hat WESTKALK zusätzlich eine  Verursacheranalyse durchführen lassen. Dazu wurde das Büro IBS (Wettin), Herr Prof. Dr. Schenk, als unabhängiger Gutachter und anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der Feinstaubanalyse beauftragt. Im Laufe dieser Untersuchung  wurde deutlich, dass nicht nur die Steinindustrie für die Staub­belastung am Messcontainer verantwortlich ist, sondern auch andere Parameter, wie die Tallage im Bereich der Messstation, meteorologische Einflüsse, die Belastungen aus der Stadt und auch die Hintergrund- belastung – verursacht durch Luftströme aus ortsfremden Regionen – wesentlich an der Staubbelastung in Warstein beteiligt sind. Im Jahr 2009 lag der Anteil der Steinindustrie an den Staubimmissionen nur noch bei 36%.

Aufgrund der gemessenen Entwicklung der Feinstaubimmissionen kann heute  festgestellt werden, dass die Maßnahmen zu einer deutlichen Verminderung der Staubbelastung und damit zu einer Verbesserung der Luftqualität geführt haben.

Hier können Sie sich über die Inhalte des Aktionsplanes sowie die aktuellen Werte der Messungen  informieren:

Aktionsplan:

aktionsplan warstein 2006 rangetriftweg (1.44 MB)

Aktuelle Messwerte:

https://www.lanuv.nrw.de/luft/messorte/steckbriefe/wast.htm

Überschreitungstage:

https://www.lanuv.nrw.de/luft/immissionen/aktluftqual/pm10ueberschreitungen.htm